GRINDING - DIE AUSWERTUNG

Cedima-Future-Grinding

Auswertungen auf der Teststrecke A12

Sieben Monate sind vergangen, dass auf einem Teilstück der Autobahn A12 eine Cedima-Future Grinding-Oberfläche zu Testzwecken in die Betondecke geschliffen wurde. Darüber wurde bereits in der letzten Ausgabe des „Betonbohrer“ ausführlich berichtet.

Ziel war es, die Griffigkeit der Oberfläche bei gleichzeitiger Reduzierung des Rollwiderstandes zu erhöhen, das Aquaplaning durch eine optimierte Drainage zu minimieren und nicht zuletzt das Abrollgeräusch der Reifen spürbar zu senken. Außerdem sollte die verbesserten Eigenschaften der Fahrbahnoberfläche, gemessen an heutigen Standards, erhalten werden.

Test unter realen Bedingungen

Dazu wurde ein Rillenprofil mit Makrotextur mittels eines patentierten Grinding-Verfahrens in die bestehende Betonfahrbahn geschliffen. Dieses Verfahren wurde bei der Cedima GmbH entwickelt und soll nun in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis „Akustisches Grinding“ der Forschungsgesellschaft Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) unter realen Bedingungen getestet werden. Zur Beurteilung der Haltbarkeit dieser Oberflächen führt die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) ein langfristig ausgelegtes Monitoring durch. Die Ergebnisse dazu werden erst in den kommenden Jahren erwartet.

Nachdem der normale Fahrzeugverkehr auf der vielbefahrenen A12 mehr als ein halbes Jahr über die Testfläche geflossen ist, wurde nun die wissenschaftliche Auswertung durch die BASt vorgenommen. Dazu wurde erneut eine Messung der Geräuschemission mit 2 Referenzreifen, einem PKW- und einem LKW-Reifen, auf der Teststrecke durchgeführt. Das Ergebnis hat gezeigt, dass es zu keiner Zunahme der emittierten Abrollgeräusche gekommen war. Der unmittelbar nach Herstellung der neuen Oberfläche niedrigere Wert von -3 dB(A) im Vergleich zu konventionellen Fahrbahnen konnte eingehalten werden. Das erscheint im ersten Moment recht wenig. Jedoch vor dem Hintergrund, dass eine Verringerung des Pegels um 10 dB(A) einer Halbierung der Lautstärke in der subjektiven menschlichen Wahrnehmung entspricht, ist die Verringerung der Geräuschemission beträchtlich.

Cedima Fugenschneider CF-6032 mit 800 mm Grinding-Anbausatz.

Kaum Abnutzungen

Ein weiterer Test sollte Aufschluss über den Verschleiß der Oberfläche erbringen. Dafür wurden 3D-Messungen, sowie Texturmessungen mit ELATEXTUR, einem speziellen Messgerät der Firma IWS-Messtechnik, vorgenommen. Diese Auswertung hat gezeigt, dass auch nach sieben Monaten im laufenden Straßenverkehr kaum Abnutzungserscheinungen zu verzeichnen sind. Im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren, bei denen nur Rillen in einem definierten Abstand in die Betonoberfläche gefräst werden, werden beim Cedima-Future-Grinding auch der obere Teil der Stege zwischen den Rillen abgefräst und mit einer Mikrostruktur versehen. Bei der Entwicklung des neuen Verfahrens hatte sich herausgestellt, dass insbesondere die oberste dünne Schicht der Betonfahrbahn weicher ist und zu stärkerer Abnutzung neigt. Daher treten bei Fahrbahnen, die mit herkömmlichen Grinding-Verfahren bearbeitet wurden, schon nach kurzer Zeit, starke Verschleißerscheinungen in Form von wilden Ausbrüchen auf.

Lange Haltbarkeit erwartet

Die mit dem Cedima-Future-Grinding bearbeiteten Flächen zeigen auch nach mehreren Monaten keine oder nur sehr geringe Abnutzungserscheinungen. Das lässt erwarten, dass im Zuge des Monitorings durch die Bundesanstalt für Straßenwesen diesen Fahrbahnoberflächen neben den positiven Eigenschaften zur Reduzierung von Lärm und Aquaplaning auch eine hervorragende Haltbarkeit über einen langen Zeitraum beschieden werden kann.

Fahrbahnoberfläche nach 7 Monaten (l.) im Vergleich zum Zustand nach der Erstellung (r.).

Patentiertes Verfahren

Das Future-Grinding wurde bei der Cedima GmbH in langjähriger Arbeit entwickelt und ständig verbessert. Mittlerweile ist das Verfahren patentiert und hat sich schon vielfach in der Praxis bewährt. Aktuell kommen für den Einsatz die starken Fugenschneider der vollhydraulischen 60er-Baureihe zur Anwendung. Sie können, ausgestattet mit einem Grinding-Anbausatz, je nach Typ eine 600 oder 800 mm breite Fräswelle aufnehmen.  In der Vergangenheit hat Cedima im Kundenauftrag bereits Spezialmaschinen entwickelt und gebaut, die angetrieben von einem 330 kW Dieselmotor eine Arbeitsbreite von 1250 mm haben. Diese Maschinen erreichen je nach Untergrundmaterial eine maximal Vorschubgeschwindigkeit von acht bis zwölf Metern pro Minute. Bei vollem Werkzeugbesatz ergibt das eindrucksvolle 15 m² bearbeitete Fläche in nur einer Minute oder die Größe eines Fußballfelds in nur 8 Stunden. Alle genannten Maschinen arbeiten mit dem Cedima-Future-Grinding-Verfahren präzise, effektiv und, dank der immer vorhandenen Absauganlage für die anfallenden Schneidschlämme, auch besonders sauber. Cedima wird auch in Zukunft die Entwicklung der Future-Grindig-Verfahrens weiter vorantreiben.

 

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der Ausgabe 55 des Fachmagazins "DER BETONBOHRER".
Herausgegeben vom Fachverband Betonbohren und Sägen Deutschland e.V.